Mallorca Zeitung

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Ryanair ignoriert kaputte Koffer von Mallorca-Passagieren: 72.000 Euro Strafe

Die Fluggäste haben die Airline angezeigt

Kunden von Ryanair, die sich auf dem Flughafen Mallorca beschweren wollen. Ramon

Das Verbraucherministerium auf den Balearen hat ein Bußgeldverfahren gegen die Fluggesellschaft Ryanair eingeleitet. Die Behörde wirft der Airline vor, in drei Fällen für kaputte Gepäckstücke bei Mallorca-Passagieren verantwortlich zu sein, aber auf keine Beschwerde reagiert zu haben. Erschwerend kommt hinzu, dass es sich bei dem irischen Unternehmen um ein Wiederholungstäter handelt. Daher fällt die Strafe in Höhe von 72.000 Euro im Vergleich zum verursachten Schaden sehr hoch aus.

"Das zeigt, dass es sich lohnt, Vorfälle anzuzeigen. Wir gehen vor niemandem in die Knie", sagte Verbraucherminister Félix Alonso dem "Diario de Mallorca", der das Vergehen von Ryanair als sehr schwerwiegend einstufte.

Ryanair reagiert auf Beschwerden nicht

Die angezeigten Fälle ereigneten sich 2021. Eine Passagierin stellte fest, dass ihr Koffer kaputt sei. Das beklagte sie noch am Gate und erhielt ein Protokoll, mit dem sie im Internet die Beschwerde einreichensollte. Das Problem war, dass auf dem von Ryanair ausgehändigten Zettel ihr Name falsch geschrieben war, weswegen das Unternehmen die weitere Bearbeitung verweigerte. Die Frau schätzte den Schaden auf 220 Euro.

Eine andere Passagierin gab an, dass sie ihren Koffer nur zwei Mal benutzte. Bei einem Ryanair-Flug ging eine dort enthaltene Weinflasche zu Bruch und beschmutzte Koffer und Kleidung. Auch die Flasche selbst war mit 59 Euro nicht gerade billig. Auch sie versuchte erfolglos, Beschwerde bei der Fluggesellschaft einzulegen.

Im dritten Fall hat eine Frau ihren beschädigten Koffer reparieren lassen und die Rechnung in Höhe von 78 Euro an Ryanair weitergegeben. Sie erhielt jedoch nie eine Antwort und blieb auf den Kosten sitzen.

Weiteres Bußgeld droht

Das Verbraucherschutzministerium gab nun für jeden Fall eine Strafe in Höhe von 24.000 Euro, obwohl die Schadenssumme insgesamt keine 1.000 Euro übersteigt. Wie bei allen Bußgeldern, hat Ryanair die Möglichkeit, mit einer sofortigen Zahlung einen Rabatt von 50 Prozent zu bekommen.

Zuletzt musste die Fluglinie im Dezember 19.200 Euro zahlen, da sie 178 Euro von einem Passagier forderte, um die Bordkarte auszustellen. Ein weiteres Bußgeldverfahren wegen der Einschränkung des Handgepäcks läuft derzeit noch. /rp

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